Praxis für Dyskalkulie-Therapie
Mathe-Förderung für Schülerinnen und Schüler
mit einer Rechenstörung / Dyskalkulie
Nicole Brandau
Diplom Psychologin / Heilpraktikerin (Psychotherapie)
Dyskalkulie-Therapeutin
Hat Ihr Kind „Mathefrust“?
Eine mögliche Dyskalkulie bzw. Rechenstörung äußert sich in einer Reihe von Auffälligkeiten, von denen jedoch nicht alle bei Ihrer Tochter oder bei Ihrem Sohn gleichzeitig auftreten müssen:
Sich mit Mathe überfordert fühlen
Das Fach Mathematik wird als sehr anstrengend erlebt und flößt oft sogar Angst ein. Dies kann sogar körperliche Symptome wie z.B. Bauch- oder Kopfschmerzen zur Folge haben.
Üben des Schulstoffs zeigt nur wenig Erfolg
Trotz mitunter stundenlangen Lernens scheint am nächsten Tag und in den Klassenarbeiten das Meiste wieder vergessen zu sein.
Sehr langsames Rechnen
Sowohl in der Schule als auch zuhause braucht Ihr Kind sehr lange, um Aufgaben zu bewältigen, die Mitschüler oft in kurzer Zeit erledigen.
Stress bei den Mathe-Hausaufgaben
Trotz aller Geduld kommt es bei den Hausaufgaben immer wieder zu Auseinandersetzungen, Tränen und / oder aggressivem Verhalten.
Zählendes Rechnen über die 1. Klasse hinaus
Auch nach der 1. Klasse benutzt Ihr Kind noch häufig die Finger zum Rechnen oder zählt im Kopf weiter, bis es zum Ergebnis kommt. Es beherrscht nur wenige oder gar keine Rechenstrategien. Zusammenhänge zwischen Zahlen erkennt es zumeist nicht.
Verweigerungshaltung
Unter Umständen sperrt sich Ihr Kind bereits völlig gegen Zahlen und das Rechnen, da es hier seit langer Zeit immer wieder Misserfolge erlebt hat. Es zieht sich in sich zurück, albert herum oder wird aggressiv, sobald es um Mathe geht. Dies kann sich sogar bis zu einer generellen Schulunlust ausweiten.
Testung - ja oder nein?
Ob bei Ihrem Kind tatsächlich eine Dyskalkulie vorliegt, kann ein Kinder- und Jugendpsychotherapeut diagnostizieren. Hierzu finden mehrere Termine statt, teils mit Ihnen gemeinsam, teils alleine mit Ihrem Kind. Die Kosten für die Testung werden von der Krankenkasse übernommen.
Die Vorteile einer Testung bestehen darin, dass Sie und auch die Schule hierdurch Gewissheit erlangen. Einige Schulen (auch weiterführende!) sind eher bereit, auf die Matheprobleme Ihres Kindes individuell einzugehen, wenn die Dyskalkulie durch eine externe Stelle bestätigt wurde.
Ein möglicher Nachteil könnte sein, dass Ihr Kind die Testsituation als belastend erlebt („Nicht schon wieder Mathe…“). Hierbei ist es hilfreich, wenn Sie Ihrem Kind erklären, dass es in dem Test einfach nur zeigen soll, was es schon kann und was noch nicht. Es bekommt hierfür keine Note! Ist eine Aufgabe zu schwierig, darf es das jederzeit sagen.
Übrigens: Kinder- und Jugendpsychotherapeuten unterliegen der Schweigepflicht. Das bedeutet, dass Sie selbst entscheiden können, ob Sie das Testergebnis der Schule mitteilen möchten oder nicht.
Warum eine Dyskalkulie-Therapie sinnvoll ist
Eine Dyskalkulie „wächst sich nicht aus“! Das bedeutet, dass die Probleme in Mathematik ohne eine Therapie bestehen bleiben und nicht von selbst verschwinden.
Neben den Schwierigkeiten, die sich dadurch für die Schullaufbahn ergeben, würde sich zudem ohne Therapie später im Erwachsenenalter die Herausforderung stellen, den Alltag ohne mathematische Grundkenntnisse bewältigen zu müssen.
Je früher mit einer Dyskalkulie-Therapie begonnen wird, desto wahrscheinlicher ist es, dass die Dyskalkulie vollständig behoben werden kann. Ein wichtiges Thema der Therapie ist immer auch die Aufarbeitung des bisherigen Schulstoffes – und dieser ist weniger umfangreich, wenn der Schüler oder die Schülerin noch jünger ist.
Das Ziel der Therapie besteht darin, (wieder) Spaß an Zahlen und der Mathematik zu bekommen.
Referenzen
„Liebe Frau Brandau,
ich habe meinen Abschluss bekommen und wollte mich nochmals ganz herzlich bedanken. Ohne Ihre Hilfe und Unterstützung hätte ich das nicht geschafft.“
Finanzierung der Förderung
Kostenübernahme durch das Amt für Kinder, Jugendliche und Familien
Es besteht die Möglichkeit, dass das Amt für Kinder, Jugendliche und Familien der Stadt Münster die Kosten für die Förderung übernimmt. Der rechtliche Rahmen hierfür ist der § 35a SGB VIII (Eingliederungshilfe). Stellen Sie hierfür bitte einen formlosen Antrag auf Kostenübernahme an das Amt.
Voraussetzung für die Kostenübernahme ist zum einen ein Gutachten eines Kinder- und Jugendpsychotherapeuten, in dem die Dyskalkulie und der Bedarf gemäß § 35a SGB VIII bescheinigt wird. Bitte teilen Sie unbedingt der Praxis, in der Sie das Gutachten erstellen lassen, bereits im Vorfeld mit, dass auch der 35a-Bedarf überprüft werden soll, da dies nicht routinemäßig erfolgt!
Zum anderen erhält die Schule Ihres Kindes von dem Amt für Kinder, Jugendliche und Familien einen Fragebogen, in dem sie bescheinigen soll, dass eine ausreichende Förderung Ihres Kindes außerhalb der Möglichkeiten der Schule liegt.
Sollten Sie keine Kostenübernahme durch das Jugendamt erhalten oder diese nicht wünschen, gibt es auch noch die beiden nachfolgenden Möglichkeiten der Finanzierung.
Zusatzversicherung für Heilpraktikerleistungen
Private und gesetzliche Krankenkasse übernehmen nicht die Kosten für eine Dyskalkulie-Therapie. Wenn Sie jedoch eine Zusatzversicherung für Heilpraktikerleistungen haben, können Sie unter Umständen durch diese Versicherung einen Teil der Kosten für die Therapie erstattet bekommen, da ich Diplom-Psychologin und Heilpraktikerin für den Bereich Psychotherapie bin. Üblich ist hier die Kosten-Übernahme für 14-tägige Termine. Da die Dyskalkulie-Therapie jedoch wöchentlich stattfindet, übernehmen Sie die restlichen Termine dann als Selbstzahler.
Selbstzahler
Natürlich haben Sie auch die Möglichkeit, die Kosten für die Dyskalkulie-Therapie selbst zu tragen. In dem Fall erhalten Sie eine monatliche Rechnung von mir.
Antworten auf häufige Fragen
Wie läuft die Förderung ab?
Die Förderung findet stets im 1 : 1 – Kontakt statt, da nur so ausreichend auf den individuellen Lernstand des Schülers oder der Schülerin eingegangen werden kann.
Wie oft findet die Förderung statt?
In der Regel findet die Förderung einmal pro Woche für 45 Minuten statt. Im Anschluss gibt es für gewöhnlich ein kurzes Elterngespräch, bei dem die Förderinhalte und eventuelle Übungen für zuhause besprochen werden.
Nehmen Sie auch Kontakt mit der Schule auf?
Ja, gerne, aber nur auf Ihren ausdrücklichen Wunsch hin! Ohne Ihr Einverständnis unterliegt die Therapie der Schweigepflicht.
Ist eine Dyskalkulie heilbar?
Eine Dyskalkulie ist keine Erkrankung, sondern eine sogenannte „Teilleistungsstörung“. Es geht hier also nicht um eine medizinische Therapie, die zu einer Heilung führen könnte, sondern um eine Lerntherapie, die sehr gezielt die mathematischen Problembereiche aufarbeitet.
Nach meinen Erfahrungen kommt circa ein Drittel der Schüler und Schülerinnen nach etwa drei Jahren Therapie alleine mit dem Mathematikunterricht klar. Ein weiteres Drittel kann sich mit fortgesetzter passgenauer Unterstützung / Nachhilfe im mindestens ausreichenden Noten-Bereich halten. Und das letzte Drittel benötigt schulbegleitende Lerntherapie bis zum Schulabschluss.
Ist eine Testung Voraussetzung dafür, dass mein Kind von Ihnen Förderung bekommen kann?
Das wesentliche Kriterium ist nicht ein Testergebnis, sondern der Bedarf Ihres Kindes. Wenn dessen Probleme beim Rechnen so schwerwiegend sind, dass sie alleine mit vermehrtem häuslichen Üben oder einer Nachhilfe nicht in den Griff zu bekommen sind, ist eine wesentliche Voraussetzung für die Therapie gegeben.
Führen Sie auch die Testung durch?
Zu Beginn und auch in regelmäßigen Abständen während der Förderung wird eine Förderverlaufsdiagnostik durchgeführt, um herauszufinden, welches die nächsten sinnvollen Förderschwerpunkte sind.
Eine sogenannte „Feststellungsdiagnostik“, also die Testung dahingehend, ob überhaupt eine Dyskalkulie vorliegt oder nicht, führe ich nicht durch. Diese sollte immer durch einen Kinder- und Jugendpsychotherapeuten oder durch die Schulpsychologische Beratungsstelle erfolgen.
Wie unterscheidet sich eine Rechenstörung von einer Dyskalkulie?
Hier auf dieser Webseite wird „Rechenstörung“ einfach als deutsche Übersetzung des Fachbegriffs „Dyskalkulie“ benutzt.
An anderen Stellen wird der Begriff „Rechenstörung“ jedoch auch gewählt, um Probleme beim Rechnen zu beschreiben, die von ihrem Schweregrad her noch nicht ganz an eine Dyskalkulie heranreichen. Die Übergänge zwischen Rechenstörung und Dyskalkulie sind dabei jedoch fließend, es gibt keine genaue Abgrenzung.
Ist mein Kind vielleicht einfach zu dumm?
Niemals ist ein Kind zu dumm! Eine Dyskalkulie ist unabhängig von der Intelligenz. Auch unter Gymnasiasten und Akademikern gibt es Menschen mit einer Dyskalkulie.
Haben wir als Eltern etwas falsch gemacht?
Nein! Jeder Mensch entwickelt sich in unterschiedlichen Bereichen unterschiedlich schnell. Und das ist auch gut so, weil unsere Gesellschaft von vielen verschiedenen Talenten lebt.
Machen Sie sich und Ihrem Kind seine besonderen Stärken bewusst und legen Sie Ihren Fokus – auch in der Freizeitgestaltung – mehr hierauf als auf die Matheprobleme.